Eigentlich kochen wir gerne. Aber jeden Tag kochen zu müssen und dann womöglich noch auf die Geschmacksvorlieben von fünf Personen Rücksicht zu nehmen, das kann der Freude schon einen Dämpfer verpassen. Geht es dir auch so? Oder findest du Kochen sowieso öde und musst dich trotzdem regelmäßig in die Küche stellen? Dann hast du auf jeden Fall unser ehrliches Mitgefühl!
Die täglichen Pflichten sollten so viel Spaß, wie möglich machen. Daher haben wir hier ein paar Vorschläge, wie du ein bisschen Stress aus der Sache raus nehmen kannst.
1. Keep it simple
Mit Familie könnte man tatsächlich den ganzen Tag in der Küche stehen. Gesunde Rezepte nachkochen, fancy Jausenboxen richten und Kuchen verzieren. Alles schön und gut, wenn man Spaß daran hat. Aber nichts davon ist notwendig, um ein gutes Elternteil zu sein. Kinder sind nicht unbedingt traurig über einfachere Speisen. Im Gegenteil: “Nackate Nudeln” sind ein weit verbreitetes Lieblingsessen. 😉 Also erstelle gerne deine persönliche Rezepteliste an einfach zubereiteten Speisen, die euren Ansprüchen entsprechen. Hier eine kleine Auswahl:
- Gemüsecremesuppe
- Nudeln mit Butter, Käse oder Wurst
- Nudeln mit Pesto oder Fertigsauce
- One-Pot-Pasta
- Ofenkartoffeln oder Ofengemüse mit Ketchup oder Cottage Cheese/Frischkäse
- Milchreis oder Grießkoch
- Palatschinken
- Omelett
- Couscous mit gebratenem Gemüse
- Püree mit gebratenem Tofu oder Leberkäse / Wurst
- Toast oder überbackene Brote
2. Essensangebot in Schule und Kindergarten nutzen
Dieser Punkt erlöst einem natürlich nicht vor jeglichem Kochen. Dennoch: Selbst wenn du für dein Kind keine ganztägige Betreuung brauchst, darfst du dennoch das Mittagsangebot nutzen. Nicht in jeder Schule wird Essen angeboten und nicht überall kann man das Kind gleich nach dem Essen abholen, aber oft ist es doch möglich, zumindest auf Nachfrage. Dem Miteinander mit dem Kind kann es auch zuträglich sein, wenn man es bereits satt abholt.
3. Fertiggerichte sind keine Schande
Wir haben schon echt ein Glück mit den vielen Möglichkeiten, uns den Alltag zu erleichtern! Wir können fertige Mahlzeiten tiefgekühlt oder in Konserven kaufen, auf zahlreiche Halbfertigprodukte zurückgreifen und uns das Ganze auch gleich nach Hause liefern lassen. Das einzige Problem? Wir reden es uns selbst (oder einander) madig: Das ist ungesund! Nach TCM sollte aber alles frisch gekocht sein! Und so weiter. Klar, frisch gekocht aus dem eigenen Garten kann durchaus gesünder sein (aber wer kennt schon wirklich die Beschaffenheit und Unbedenklichkeit seines Bodens?), aber zu Gesundheit trägt mehr bei, als unser Essen. Chronischer Stress ist zum Beispiel ziemlich ungesund. Wenn selber kochen stresst, dann ist die Fertigmahlzeit auch regelmäßig sicher die gesündere Variante.
4. Kochboxen für maximale Anleitung
Vielleicht stresst dich Kochen aber auch nur, weil du es nicht gut kannst? Vielleicht würde es dir mehr Freude bereiten, wenn du darin geschulter wärst? Dann könntest du etwa auf fertige Kochboxen zurückgreifen, wo jedes Rezept genau beschrieben ist und dir die Zutaten gleich in der richtigen Menge mitgeliefert werden?

5. New day – same food? Kein Problem
“Schon wieder Zucchini?” – Diese Aussage kennt wohl jede*r mit Zucchinipflanze im Garten. Gedeiht die Pflanze, hat man eine regelrechte Zucchinischwemme. Und isst – wie könnte es anders sein – jeden Tag Zucchini. Meine Mutter und mein Großvater hatten beide riesige Gemüsegärten und zudem Obstbäume. Je nachdem, was gerade reif war, haben wir auch über Tage und Wochen hinweg immer wieder das gleiche gegessen. Gesundheitlich (und nachhaltig) betrachtet ist es super, saisonale und regionale Zutaten zu verwenden, die entsprechend frisch und nährstoffreich sind. Lass dir also nicht einreden, dass abwechslungsreich und gesund essen bedeutet, dass es jeden Tag etwas anderes geben muss. Du kochst nicht gerne? Dann koch doch einfach die doppelte Menge und spar dir jeden zweiten Tag das in der Küche stehen.
6. Meal Prep – einmal kochen, eine Woche lang essen
Das nicht so oft in der Küche stehen lässt sich mit Meal Prep noch weiter perfektionieren. Beim Meal Prep nimmt man sich am Wochenende geballt Zeit, um das Essen für die ganze Woche vorzubereiten. Die Arbeitsschritte für verschiedene Gerichte werden dabei optimal aufeinander abgestimmt, was Zeit spart. In Gläsern im Kühlschrank werden dann die einzelnen Essenskomponenten durchdacht gelagert. Unter der Woche heißt es dann nur noch: Glas öffnen und Mahlzeit aufwärmen. Das bedarf natürlich Planung und man braucht vermutlich anfangs etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Zum Glück gibt es aber mittlerweile viele Anregungen dazu und gut aufeinander abgestimmte Rezepte. Wir haben es noch nicht ausprobiert, aber falls du damit Erfahrung hast, berichte uns doch gerne in den Kommentaren davon.
7. Do it yourself-Essen
Grillen, Raclette, Pizza-Party, Tacos oder Tortillas individuell befüllen… das sind für uns so Klassiker, wo einfach diverse Zutaten geschnitten werden und dann gemeinschaftlich gekocht/zubereitet wird. Solch ein Baukasten-Prinzip macht den Kochaufwand zwar nicht unbedingt geringer, aber zumindest geselliger.
8. Lerne deine Kinder an
Kochen und backen zu lernen ist auf so vielen Ebenen wertvoll für Kinder:
- die Motorik wird beim Schneiden, Eiaufschlagen, Kneten und Rühren geschult
- der Umgang mit Messern und heißen Gegenständen wird geübt
- abwiegen und abmessen wird erlernt, wodurch Kinder ein Gefühl für Menge und Zahlen bekommen (müsst ihr die Menge eines Rezeptes umrechnen, übt ihr zudem Schlussrechnen)
- chemische und physikalische Vorgänge können beobachtet werden (Öl schwimmt auf Wasser, zu lang geschlagenes Schlagobers wird zu Butter, Aggregatzustände beim Kochen und vieles, vieles mehr)
- alle fünf Sinne werden angesprochen
- Kinder erfahren Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit
Vielleicht ist irgendeiner der Punkte Motivation für dich, um mit deinen Kindern gemeinsam zu kochen? Ich finde es ziemlich stressig mit Kindern in der Küche, aber vielleicht, weil ich so routiniert in meinen Abläufen bin und Kochen entspannend finde, wenn ich dabei ungestört sein kann. Dennoch bekommen meine Kinder immer eine Speise zum Üben, die sie ein paar Male mit Hilfe und dann auch alleine zubereiten lernen sollen. Dafür nehme ich mir extra Zeit, weil ich es einfach wichtig finde, dass jeder Mensch sich mit ein paar Gerichten gut selbst versorgen kann. Und was soll ich sagen? Als ich im letzten Sommer krank im Bett lag, aber trotzdem alleine für meine Kinder zuständig war, konnten meine großen Kinder (9 und 11) selbstständig Nudeln mit Sauce, Eierspeise und Waffeln zubereiten. Das war eine riesige Entlastung für mich! Wer weiß? Vielleicht gefällt deinem Kind kochen ja im Gegensatz zu dir ganz gut und du kannst in geraumer Zeit den Kochlöffel abgeben? 😉
9. Thermomix
Mit dem Thermomix haben wir keine eigene Erfahrung, aber wir kennen genug Leute, die darauf schwören. Die Arbeitsschritte werden Schritt für Schritt angesagt und Kochen läuft prima nebenbei, so heißt es. Bei Thermomix-Vertreter*innen gibt es oft auch ein Gerät zum Ausleihen und Ausprobieren. Vielleicht eine Chance für weniger Küchenfrust?
10. Essen gehen
Dieser Tipp ist wohl kaum neu für Kochmuffel, aber der Vollständigkeit sei er trotzdem erwähnt: Geht Essen, dafür braucht es nicht immer einen Anlass (aber natürlich das nötige Kleingeld)!
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